Zum Bergbau in den Holzmarken
In den Holzmarken finden wir Zeugnisse des frühesten Kupferschieferbergbaus. Der Chronist Cyriakus Spangenberg berichtet, dass der mittelalterliche Bergbau 1199 am Kupferberg bei Hettstedt seinen Anfang nahm. Schon im 13. Jahrhundert wurde bei Welfesholz, Wolferode und anderen Orten am Rande der Mansfelder Mulde nach Kupfer geschürft.
Der Bergbau begann am Ausstrich des Flözes als Oberflächenabbau. Das Flöz wurde durch Schürfgräben erschlossen und das Erz in Gruben und Gräben abgebaut. Die Schürfgruben waren Löcher von wenigen Metern Tiefe. War das Loch nicht mehr ergiebig genug, so wurde in der Nähe eine neue Grube ausgehoben. So entstand auf diese Weise zwischen Neckendorf über Wolferode den Holzmarken, bis zum Goldkopf, ein Durcheinander von unzähligen kleinen Vertiefungen, den sogenannten Duckellöchern und Erhebungen. Sie sind heute noch deutlich zu erkennen. Die mehr oder weniger trichterförmigen Vertiefungen unterscheiden sich von den eingestürzten Schächten und Pingen nur durch ihre geringe Tiefe.
Wie die Holzmarken im 16. Jahrhundert ausgesehen haben mögen, lassen einige kleine Geländeteile heute noch erkennen. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts kam der Bergbau in den Holzmarken zum Erliegen. Aus Aufzeichnungen über Verhandlungen und Besichtigungen geht aber hervor, dass in den Jahren 1507/08 in den Holzmarken noch ein Stollen zur Wasserführung – der Erbestollen – unterhalten wurde. Damit findet eine mündliche Überlieferung ihre Bestätigung, nach der unter den Holzmarken ein Stollen verlaufen soll.
Fast 400 Jahre später wurde versucht, das alte Holzmarkenrevier noch einmal zu beleben. Das war im Jahre 1892, als das Wasser des Salzigen Sees in die Otto-Schächte an der Hüneburg einbrach und diese vorübergehend zum Erliegen brachte. Drei Schächte wurden abgeteuft. Die Halden dieser Schächte sind also verhältnismäßig jung und haben mit den Zeugnissen des mittelalterlichen Bergbaus nichts zu tun. Die Schächte wurden angelegt, weil man vermutete, dass beim Abbau im 14./15. Jahrhundert Flözteile stehen geblieben wären. Das was ein Irrtum. Man fand in alten „Fahrten“ Spuren gezogener „Hunte“, einige Keilhauen und einen ausgehöhlten Baumstamm, der zur Fortleitung des Grundwassers gedient hatte. Im Innern des vermoderten Stammes hatte sich eine Röhre aus abgesetzten Kalk gebildet.